A Curiosity, a Museum Piece and an Example of a Road not Taken

[…] Bei Christina Hemauer und Roman Keller dreht sich alles um die Solaranlage, die Jimmy Carter im Jahr 1979 auf dem Dach des Weissen Hauses installieren liess. Ihre Ausstellung ist in zwei Teile gegliedert: Im ersten Saal wird zwischen Realität und Fiktion das kollektive Erinnerungsvermögen hinterfragt. Einerseits wird die Einweihungs-Rede der Solar-Anlage von 1979 nacherzählt – an der Vernissage im Fri-Art mit Hilfe eines Schauspielers reinszeniert – andererseits werden seine Worte wiederum so in Frage gestellt, dass die Zuschauer Stellung beziehen müssen. Im zweiten Saal erzählen die Künstler von einer Reise, auf der sie die im Bundesstaat Maine weggesperrten Sonnenkollektoren zur Carter-Stiftung in Atlanta in Georgia transportieren. Sie schaffen eine Brücke zwischen dem Unity College und der Carter-Stiftung und konfrontieren so die Aktualität mit der Vergangenheit – sie verbinden Bildung und Soziales mit Kulturellem. Auf der Reise treffen die Künstler, Wissenschaftler und Ingenieure, sowie Jimmy Carter. Sie geben der Vorahnung des ehemaligen Präsidenten Gestalt, indem sie die Solar-Paneele in einen Kunstraum zu einem «Museum Piece» transformieren. Damit verwandeln sich die Worte Carters auf ihre Weise in ein Werk, als Ergebnis der Reflexionsarbeit der Künstler. Mit einer epischen Tonalität scheint dieses Werk nicht nur nahe und ferne Gegenden zu durchqueren, sondern auch die Geschichte der letzten drei Jahrzehnte.

Pressetext Fri-Art

Rauminstallation mit Zweikanal-Video (Grösse variabel), Video 40 Min.

31.3. – 3.6.2007

Fri-Art, Kunsthalle Fribourg

Schweiz, Deutschland, Spanien, Grossbritannien, Belgien

Ausstellungsorte

2018: Verbeke Foundation, Kemzeke
2011: Cubitt Gallery and Studios, London
2009: Sala Parpalló, Valencia
2008: Plug-in, Basel
2008: Edith-Russ-Haus für Medienkunst, Oldenburg
2007: Fri-Art, Kunsthalle Fribourg